Überraschungs-Fahrt nach Berlin
Sohn Klaus, Schwiegertochter Beate und Enkel Hans hatten
mich für Sonntag, den 14. August, zu einer Überraschungs-Fahrt eingeladen.
Gegen Mittag um 12.30 Uhr holten mich die drei Radestocks in Neue Mühle ab.
Weil ich durch meine Knie-OP nicht mehr weit laufen kann, wurde mein
Fahrstuhl mitgenommen.
Als unser Auto gerade den Ort verlassen hatte und in Richtung Autobahn fuhr,
bemerkte ich, dass wir ungeladene Gäste an Bord hatten: Emsig bewegten sich
an der Seitenwand des Fahrzeugs Ameisen wie auf einer Ameisenstraße entlang
- immer mehr kamen zum Vorschein.
Was war geschehen? Das Familien-Auto der Radestocks wird im Gräbendorfer
Forsthaus unter einer offenen Garage abgestellt. Dort muss sich dann unter
der Woche ein Ameisenvolk eingenistet haben. Viele der Tiere krabbelten
zunächst im Motorraum (denen machte nun der Fahrtwind zu schaffen), und
einige schafften es auch in die Personenkabine.
Wir hielten an. Die Ameisen, von denen einige schon bei Hans und Beate an
den Beinen hoch gelaufen, waren, wurden eingesammelt und in Freiheit
gesetzt.
Danach, auf der Autobahn, wurde mir das Fahrziel verraten - es ging in die
„Gärten der Welt“ nach Berlin-Marzahn.
In Erinnerung geblieben ist mir hier:
es gab vorwiegend fernöstliche Pflanzen, farbige Blumenrabatten, mit bunten
Mosaiksteinchen gestaltete Hallen, verschiedene Buddha-Statuen ...
In der christlichen Abteilung konnte man an einem aus Metallbuchstaben
geformten Drahtgeflecht Bibelsprüche lesen.
Nicht überall konnte ich mit meinem Rollstuhl hinein.
In der Anlage wurden an verschiedenen Stellen Lebensmittel und Getränke für
einen Imbiss angeboten.
Auch eine Liegewiese gab es, die mit ausleihbaren Liegestühlen benutzt
werden konnte.
Zum Schluss begab sich Beate mit mir in einen eibenen Irrgarten, konnten
aber den Zielpunkt nicht finden. Endlich kam uns Hans entgegen, so dass wir
dann gemeinsam wenigstens wieder hinaus gelangten.
Auf dem Rückweg sind wir in Königs Wusterhausen in ein indischesch
Restaurant eingekehrt.
Den ganzen Nachmittag über hatten wir angenehmes Sommerwetter, aber als wir
draußen vor dem Lokal zu essen anfingen, begann es zu regnen.
Der Wirt half uns schnell in die Gaststätte reinzukommen, damit wir im
Trocken weiter schmausen konnten.
Ich möchte mich bei meiner Familie herzlich für den abwechslungsreichen
Nachmittag bedanken.
Lydia Radestock, im August 2011 |