Advent 2005

Gedanken einer Oma im Wandel der Zeit:
Was gibt es zur Weihnacht denn alles heut?

Schon immer ist der Advent fürwahr,
die dunkel-geheimnisvolle Zeit im Jahr.

Heimlich wird gebastelt und sicher versteckt,
damit man die Geschenke nicht vorher entdeckt.

Es ist für die Meisten von uns angenehm,
wenn selbstgefertigte Geschenke entstehen.

Sie sind uns doppelt und dreifach viel wert,
denn: Gekaufte Sachen werden wenig geehrt.

Mit meinen jetzt zweiundachtzig Jahren,
habe ich in meinem Leben schon viel erfahren:

Früher hat man sich über eine Puppe gefreut.
- PC, Moped und Designer-Sachen sind es heut.

Wo das Geld dazu herkommt, fragt man nicht,
teure Geschenke sind eben für die Eltern Pflicht.

Man muss ja bei andern Kindern besteh´n,
sonst geht man unter, das ist dann nicht schön.

Heute, kaum zu glauben, es ist ja ein Hohn:
Ab Oktober verkauft man Weihnachtsmänner schon.

Auch die Stollen liegen in den Läden bereit,
wenn bis zum Fest ist noch viele Wochen Zeit.

Und dann wird durch die Geschäfte gejagt ...
Gar mancher ist bald durch die Hast verzagt!

Äpfel, Birnen, Nuss- und Mandelkern
hatten früher mal derzeit die Kinder gern.

Nun muss Schokolade und Marzipan sein,
denn einfachere Sachen, die sind ja nicht fein.

Es gibt auch noch Kinder, deren Teller sind leer,
deren Eltern schaffen nicht mal das Nötigste mehr.

Helft, wem ihr könnt, in der Vorweihnachtszeit,
denn die schönste Gabe ist: Die Mitmenschlichkeit.

Lydia Radestock, im Advent 2005

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