Der Weihnachtsmann in Himmelpfort

Der Weihnachtsmann zieht nun in Himmelpfort (OHV) ein;
1000-e Wunschbriefe der Kinder werden es auch diesmal dort sein.

Nun grübelt der alte Mann und strengt sich den Kopf furchtbar an,
welche Geschenke man für Hartz IV denn noch bestreiten kann.

Da wird es bei manchem Brief, manchen Wunsche wohl bleiben,
denn der Magen soll doch auch nicht unter Weihnacht leiden.

Es sollten einige Hoffnungen und Vorstellungen erfüllbar sein
- mancher bittet nur bescheiden: lass´ uns die Kälte nicht rein!

Eine warme Stube wäre auch zur Adventszeit recht schön,
die Ölkonzerne könnten mit den Preisen bald wieder runter geh’n.

Die Autofahrer fragen den alten Mann vielleicht sogar an,
wovon man den Sprit in Zukunft denn noch bezahlen soll dann.

Für die Wünsche der Reichen kommt ein volles Scheckbuch daher,
da fällt ihm die Auswahl dann überhaupt nicht schwer.

Wer sich über die Festgeschenke heute noch zu freuen vermag;
ich habe es nicht vernommen, es ist wohl bloß eine Sag`.

Auch die alten deutschen Bräuche interessieren nicht mehr:
Statt des Weihnachtsmanns muss der X-mas-man her!

Wichtig bloß, dass es fremd ist und man es nicht verstehen kann
- die White Christmas Rayllye ist in, cool, easy und macht Fun.

Später wird mal von vielen Alten den wenigen Kid´s erzählt,
wie man sich einst (ohne Spielkonsolen) durch die Märchen gequält:

„Es war einmal vor Zeiten in Himmelpfort ein alter Weihnachtsmann,
dem schrieb man seine Wünsche, und manchmal erfüllte er sie dann.“

Lydia Radestock, im November 2007

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