Ein richtiger Winter!

Der Monat Januar ist der erste im Jahr:
diesmal zeigt er seine wahre Kraft sogar.

Überall im Land ist alles tief verschneit.
Für diese Pracht sind die Wege nicht bereit.

Manch’ Auto mit seiner Last bleibt stecken;
da hilft meist kein Rucken und kein Recken.

Auch meine Familie im Forsthaus saß fest.
Schneewehen gaben ihrem Toyota den Rest.

Doch heben sich die Gradwerte dann mal an:
im Nu gibt es Glatteis - man schlittert dann.

Auch der Zugfahrplan stimmt nun nicht mehr,
denn die Weichen vereisen mehr und mehr.

Bei der Berliner S-Bahn freilich ist man froh
und genießt die willkommene Ausrede so.

Auf manchem Flugplatz kommt nichts mehr an:
Schneeflocken wirken wie Terroristen dann.

Die Schifffahrt auf den Flüssen klappt nicht mehr:
Riesen-Eisschollen sind dem Brecher zu schwer.

Bäume und Dächer biegen sich unter der Last.
Zersplittert ist leider manch Flachdach und Ast.

Spannend ist’s, wenn es nun auch noch stürmt,
und ein Orkan den Schnee zu Bergen auftürmt.

Die Katastrophen-Propheten tun mir jetzt leid:
Keine Klimaerwärmung – weder weit noch breit!

Vorschlag: eine neue Eiszeit weissage nun,
wer weiter Angst und Panik verbreiten will tun.

Kann’s sein, dass dies ist ganz normaler Winter,
wie wir ihn alle kannten und liebten als Kinder?

Und: das Technikversagen zeigt uns geschwind,
wie sehr der Natur wir schon entfremdet sind.

Lydia Radestock, im Januar 2010

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