Gedanken im Advent 2011

Der Weihnachtsmann zog in Himmelpfort wieder ein,
viele Kinder-Wunschbriefe werden auch diesmal dort sein.

Nun grübelt der Weißbart, strengt den Kopf sich an,
ob im Pleite-Land man Geschenke noch bestreiten kann.

Da wird es manchmal beim Wunsche wohl bleiben,
derweil andernorts die Banker ihre Hände sich reiben.

Eine warme Stube wäre auch zur Adventszeit schön,
nur: die Ölkonzerne müssten mit den Preisen runter geh’n.

Wer über Festgeschenke sich heute noch zu freuen vermag?
Ich habe es kaum vernommen - es ist wohl bloß eine Sag`.

Die alten Heimatbräuche interessieren längst nicht mehr:
Statt des Weihnachtsmanns muss nun der X-Mäs-Män her!

Wichtig scheint bloß: es klingt fremd und nach Ami-Land …
“White-Christmas-Rallye“ ist cool, doch leider ohne Verstand.

Gewiss wird mal von Greisen den deutschen Kids erzählt,
wie man sich einst spielkonsolenfrei durch die Märchen gequält.

Und dann heißt es: „Da war einst ein Weihnachtsmann,
und war man recht brav, brachte Geschenke er dann.“

Lydia Radestock, im November 2011

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