Marias Abitur 2006

Maria hat das Abitur heuer mit gut bestanden,
glücklich konnte sie nun ihr Zeugnis landen.

Sie wohnt bekanntlich ganz hinten im Wald.
Der Schulweg war lang, oft auch heiß oder kalt.

Auch durchnässt kam sie mal in der Schule an;
die Lehrer hatten meist Nachsicht dann.

Damit sie es nicht immer gar so weit hatte,
blieb sie manchmal auch bei Oma auf der Matte.

Ganz so einfach war es für sie manchmal nicht:
Lernen, lernen, lernen war schon eiserne Pflicht!

Sie war gereizt, wenn etwas nicht gleich gelang.
Mit der Geduld vom Thomas war ihr aber nicht bang.

Manche Rechenaufgabe war ein schwerer Brocken,
da durfte keine Demo, Disko oder Fete locken.

Oft übte sie gar lange mit Qual und Pein,
aber bei der Prüfung dann fiel ihr nix mehr ein.

Auch die Chemie war nicht sehr angenehm,
dafür fand sie Französisch besonders schön.

Bei der Politik wurde mit dem Papa diskutiert,
das war interessant, hat sie schnell kapiert.

Mit Mutti ward eher über Fleisch und Fett gestritten,
weil das durch eine Vegetarierin wird nicht gelitten.

Grammatik ist für sie auch nicht gerade bequem,
da wollte sie bei den Diktaten lieber spazieren geh´n.

Deshalb passieren ihr auch beim eMailverkehr,
heute noch so manche Rechschreibschnitzer.

Nach all den guten und ein paar schlechten Jahren
hat sie den Schulabschluss nun endlich eingefahren.

Vor Abschlussfeier und -ball war dann Aufregung viel:
Haben Schmuck, Kopfband und Schuhe auch Stil?

Dass die Kleider beide etwas eng geraten waren,
wurde nicht diskutiert, sondern flach-atmend erfahren.

Mit dem sexy Ballkleid hat sie dem Thomas imponiert:
Er ließ sie nicht aus den Augen, damit sie kein entführt.

Sie startet jetzt voller Hoffnung und froher Muse
zuerst mal ins Ausland - ein Jahr nach Toulouse.

Wir wünschen ihr einen guten Start in das Leben.
Möge sie glücklich sein und ihr Bestes geben!


Lydia Radestock, im Juli 2006

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