Es herbstet im Wald

Nun singt uns der Pirol nicht mehr, 
sein Ruf klingt rüber vom Mittelmeer

Auch die Schwalben flogen ihm hinterher.
Beide lieben Sonne und Wärme gar sehr.

Der Himmel hängt voller Regen
- die Ernte brachte reichen Segen.

Krähen fliegen übern kahlen Eichenwald, 
sie krächzen: „Der Winter kommt bald!“

Steinpilze wachsen jetzt keine
und auch Maronen findest Du nicht eine.

Strauch und Hecke sind schon leer,
auch die Bäume haben keine Blätter mehr.

Igel und Dachs polstern ihre Höhlen mit Laub,
dass der Frost ihnen nicht die Wärme raubt.

Das Eichhörnchen legt sich Vorräte an,
der Fuchs rennt weg vorm Jägersmann.

Sein Weg führt ihn zu einer Lichtung.
Leider ist es die falsche Richtung!

Müll und Gerümpel befindet sich dort, 
und gehören doch nicht an diesen Ort.

Denn: Die Umwelt sollte man schützen 
- Kühlschränke dem Wald nichts nützen.

Borkenkäfer verbergen sich unter der Rinde,
die Pappel biegt sich stark im Herbstwinde.

Wildschweine sind Allesfresser
Speck am Bauch hält warm viel besser.

Die Zapfen der Kiefern hängen dicht an dicht,
im Winter verlieren sie auch die Nadeln nicht.

Die Quelle sprudelt schon lange eiskalt,
Hirsche ziehen jetzt tiefer in den Wald.

Die Temperatur sinkt mehr und mehr, 
bald kommen erste Schneeflocken daher.

Lydia Radestock, im Oktober 2002

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