Wallfahrt nach Kreschitz
Im Leitmeritzer Heimatboten (Jahrgang 54 / 02 Nr.3) habe ich kürzlich
gelesen, dass man bemüht ist, die Kreschitzer Pilgerkirche im Kreis
Leitmeritz wieder instand zu setzen und bereits die Marienstatue
restauriert und wieder feierlich eingeweiht hat.
Auch ich habe Erinnerungen an diese Kirche, die Marienstatue und den
kleinen Heilsbrunnen. Denn meine Großmutter ist mit mir zu Beginn der
dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts nach einer Krankheit zu einer
„Dankes-Pilgerfahrt dorthin gefahren. Sie hat an diesem Platz für mich
gebetet – auch etwas Wasser aus dem Heilsbrunnen neben der Marienstatue
nahmen wir damals mit nach Hause.
Ganz
erschüttert war ich, als wir diese Wallfahrtskirche vor einigen Jahren
während eines Besuches in meiner Heimat besuchen wollten und den damaligen
Zustand der Kirche und unserer Schutzpatronin Maria im Kirchgarten ansehen
mussten.
Deshalb freute ich mich nun umso mehr über die Nachricht von der
Restaurierung. Inzwischen erfuhr ich aber, dass diese Arbeiten durch das
Hochwasser der Elbe vom August 2002 schon wieder zunichte gemacht wurden.
In einem Bericht über die Hochwasserlage im Kreis Leitmeritz habe ich
gelesen, dass die Marienstatue im Garten an der Kreschitzer Kirche damals
nur noch mit dem Kopf aus dem Wasser ragte. Es soll für die Menschen wie
ein Zeichen des Himmels gewesen sein, dass die Statue nicht ganz von den
Hochwasserfluten fortgerissen wurde.
Ich wünsche den heute im böhmischen Elbetal lebenden Menschen, dass sie
trotz dieses Rückschlags nicht aufgeben und fortfahren, die alte Schönheit
dieser alten Kulturlandschaft wieder herzustellen.
Lydia Radestock, im Januar 2003 |