Begegnungsstätte
Unsere Eisenhüttenstädter Begegnungsstätte, am 23. Februar 1995 begründet,
besteht nun schon ein Jahr !
Wir Gäste kommen heute als Gratulanten und wünschen, daß diese Einrichtung
noch lange bestehen kann.
Alle Mitarbeiter - die Frauen Christa Gussman, Sabine Barth und Grit Wutke -
sorgen dafür, daß es gemütlich ist und man seine Beschwerden bei Kaffee, Tee
und Kuchen und interessanten Gesprächen einmal vergißt. Man kann Neues und
Aufklärendes erfahren, was in der heutigen Zeit mit den vielen neuen
Gesetzen oft sehr wichtig ist. Anschließend gibt es etliches, womit sich
alle Gäste im Hause je nach Begabung beschäftigen oder etwas gestalten
können.
Es wäre viel aufzuzählen, was alles nach unseren Wünschen und Vorschlägen
unternommen wird: Spiele, Handarbeiten, Malen, Gestalten von Masken,
Vorträge, Musik, Gesang, Gymnastik, Ping - Pong spielen und sogar Kuchen
backen. Mitunter entstehen tolle Sachen!
Die Raucher haben eingesehen; daß sie für ihr Vergnügen mal fünf Minuten vor
die Haustür gehen!
Vor kurzem fing eine von der Frau Barth angeleitete Gruppe zu tanzen an. Wie
auf Flügeln gleiten die Leute einzeln oder im Kreise nach verschiedener
Musik im Raume hin und her.
Von Zeit zu Zeit geht einem dabei schon mal die Puste aus. Wir ruhen ganz
kurz auf einem Stuhle aus und hören dabei etwas Musik, oft von Smetana. Bei
dessen "Moldau" kann wunderbar in sich hinein horchen oder von einem
Bächlein träumen.
Ja, das Tanzen regt den Kreislauf an und obendrein hat man auch Freude
daran!
Frau Gussman und etliche Gäste begannen inzwischen mit Knete zu arbeiten.
Tiere, Figuren und hübsche Fantasiegestalten entstanden dabei. Sie lehrte
uns auch, mit allerlei Musikinstrumenten zu spielen. Alle sind begeistert
und sagen, wie schön das sei.
Zusätzlich kam Frau Fechner mit netten Ideen aus Frankfurt/Oder her. Gelingt
uns mit ihrer Hilfe etwas von ihren Anregungen und Basteleien, dann freut
sie sich sehr. Sie brachte uns kürzlich auch eine neue Technik bei: Wie man
mit Wachs und Bügeleisen schöne Bilder entstehen lassen kann.
Auch die Neurologin Frau Thomas kommt ab und zu vorbei, um zu sehen, wie
ihre Patienten und die anderen Gäste hier ihre Freizeit verbringen.
Wir möchten allen Leuten danken, die angeregt und ermöglicht haben, daß es
Einrichtungen wie diese gibt - wo psychisch kranke Menschen Rat, Hilfe und
Geborgenheit erhalten und sich sinnvoll beschäftigen können.
Lydia Radestock, im Februar 1996 |