Besuch bei „Doktor Wald“ Am 7. August 2010 wollte mein Enkel Hans mit mir mal wieder einen Ausflug unternehmen. Gleich früh ging’s los. Wir landeten im Forsthaus am Frauensee. Nach
dem Frühstück im Forsthausgarten besichtigte ich zunächst all das Neue, das
in den letzten Wochen am benachbarten
Märkischen Haus des Waldes entstanden ist: den Arbeitsfortschritt im
„Fuchsbau“, die Veränderungen am
„Pirschweg“, den Beginn der Arbeiten am
„Holzplatz“ … Die überlebensgroße eichene „Begrüßungs-Figur“ des „Dr. Wald“ (Foto) ist neben der alten Eiche schon aufgebaut worden.
Dieser „Doktor“ ist ein schon etwas älterer, schnurrbärtiger, bebrillter,
vertrauenswürdig-gütig dreinblickender Herr, dem man wohl ansieht, dass er
seinen hyppokratischen Eid ernst nimmt. Seine „hölzerne“ Hautfarbe und Von
seinen ärztlichen Utensilien her ist diese würdige Gestalt keiner besonderen
medizinischen Fachrichtung zuzuordnen – nehmen wir also an, wir haben es
hier mit einem „Allgemeinmediziner“ zu tun. Seine rechte Hand umschließt einen Kräuterstrauß, die linke ein Bündel Papiere, die ich als Rezepte-Block deute. Um
den Hals trägt der „Doktor“ ein Stethoskop, wie es die Ärzte bekanntlich zum
Abhören des Herzens oder der Lunge benötigen. An der linken Hüfte der „Begrüßungs-Figur“ befindet sich eine Kurbel. Wenn man daran (schnell) dreht, spricht sie mit sonorer Stimme und leicht bayerisch klingendem Akzent das schöne vierstrophige, aus der Feder des süddeutschen Forstmanns Helmut Dagenbach stammende Gedicht (Foto) vom „Doktor Wald. Ich habe es, seit der fürchterlichen gewaltsamen Vertreibung aus meiner Heimat im Juli 1945 gesundheitlich angeschlagen, bei Ausflügen in die „grüne Lunge“ über viele Jahre an mir selbst erlebt: Wald hilft und heilt! Wenn
man mal ein wenig drüber nachdenkt und auch das Gefühl dafür nicht verloren
hat, dass wir Menschen Teil der Natur sind (und nicht neben oder über ihr
stehen), dann hat wohl Alfred Vogel
recht, wenn er meint: Also: besuchen Sie doch selbst einmal die im Aufbau befindliche „Praxis Dr. Wald“ am Märkischen Haus des Waldes und lassen Sie sich kurbelnd vom „Doktor“ begrüßen. Und auf diese Weise motiviert sollten Sie dann zu einem erholsamen Waldgang durch die stillen Forsten der schönen Dubrow aufbrechen!
Lydia Radestock, im August 2010 |