Wer hat unsere Stiefmütterchen geklaut?

Am Sonntag, den 7. Oktober 2007, besuchte mich mein Enkel Hans. Es war ein schöner sonniger Nachmittag.

Damit ich wieder einmal aus unserer Seniorenanlage raus kam, fuhr er mit mir in seinem Auto zuerst zu Mc Donalds, um sich ein Karameleis mit Haselnüssen zu holen. Ich war etwas heiser und verzichtete deshalb auf diesen kalten Eisgenuss.

Weil ich eine bestimmte Sorte Stiefmütterchen kaufen wollte, ging es danach - es war ein „verkaufsoffener Sonntag“ - nebenan zu `Pflanzen Kölle`. Denn dort wurde das 25 jährige Bestehen dieser Firma gefeiert, und es war ein reger Besucher-Verkehr. Deshalb gab es auch allerhand preiswerte Pflanzenangebote. Die ganze Anlage war innen und außen schön geschmückt und eine Musikkapelle spielte moderne, leider für ältere Leute etwas zu laute, Musik. Den ausschließlich englischen Text konnte ich - wie immer - nicht verstehen (ich glaube aber, die meisten anderen Leute auch nicht – macht ihnen aber wohl nichts mehr aus!).

Als Pflanzenfreundin ist es für mich immer wieder eine Freude, besondere Blumen-Ausstellungen mit schönen Exemplaren bewundern zu können.
Leider waren die sehr begehrten weiß-blauen (eine Huldigung an das Münchener Oktoberfest?) Stiefmütterchen im inneren Geschäftsbereich schon ausverkauft, aber eine nette Verkäuferin fragte, was wir suchen, und holte uns von einem Stand vor der Eingangstür noch je 2 mal 10 solche Stiefmütterchen, das Stück zu 29 Cent. Das klingt viel, aber ich hatte ja für meine Nachbarin im Haus welche mit besorgen sollen.
Zum Schluss kaufte ich hier für uns beide je eine Thüringer Bratwurst.

Anschließend besuchten wir die nebenan gelegene A10-Center-Anlage, um eine neuartige Nachttischlampe für mich zu holen. Die braucht man nur antippen, damit sie heller oder gedämpfter scheint.
Bei Real fand ich noch herrlich warme Antirutschsocken, weil ich abends öfter kalte Füße habe, und bei Hammer kaufte ich mir meinen ersten warmen Biber-Bettbezug.
Es war - alles in allem - für mich ein schöner Nachmittagsausflug, für den ich meinem Enkel herzlich danke.

Als wir in unserem Hof in der Zernsdorfer Straße ankamen, stellte Hans die gut verpackten Stiefmütterchen an mein Blumenbeet, denn er wollte sie ja am nächsten Tag hier einpflanzen.
Am nächsten Morgen jedoch waren unsere Blumen verschwunden. Frau Müller und ich suchten noch den ganzen Garten ab; auch im Keller haben wir nachgesehen (denn es konnte sie ja jemand runter gebracht haben, weil die Nächte jetzt schon sehr kalt sind). Leider ohne Erfolg!

Wir sind beide ganz traurig darüber. Wer macht bloß so was?


Lydia Radestock, im Oktober 2007

zurück